Konfliktsituationen begegnen uns im täglichen Leben überall dort wo sich verschiedene Menschen begegnen. So treffen wir nicht nur in unserem privaten Umfeld auf kritische Situationen, sondern auch in unserem beruflichen Alltag. Erhöht wird das Potenzial an Konflikten durch den stetig wachsenden Stellenwert von Teamarbeit, der Vielzahl an Schnittstellen, wenn Kommunikationsprobleme auftauchen, Verantwortlichkeiten nicht klar definiert sind oder die Zielsetzung nicht allen vertrau ist. Nicht zu vergessen sind die Vorgesetzen oder Kollegen, mit denen die Zusammenarbeit einfach schwierig ist.
Was also tun wenn sich in Projektgruppen, in Teams oder bei der Kommunikation mit Schnittstellen Konflikte auftuen oder eskalieren?
Viele entscheiden sich dazu nichts zu tun und ihren Frust herunterzuschlucken. Da Konflikte als störend, bedrohlich, destruktiv und schmerzvoll erlebt werden scheint es einfacher sich nicht damit zu beschäftigen. Diese Herangehensweise funktioniert aber nur bist die erste unterschwellige Auseinandersetzung zum handfesten Streit eskaliert und eine konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr gelingt.
Dynamik von Konflikten
In der Psychologie, aber auch in den Sozialwissenschaften allgemein, spricht man dann von einem Konflikt. Zwei Elemente sind gleichzeitig gegensätzlich oder unvereinbar. Sie werden in der Regel dadurch charakterisiert, dass ein Interessengegensatz vorliegt. Das kann also nicht die Lösung sein. Konfrontationen und Konflikte gehören zu unserem Arbeitsalltag. Doch eine Auseinandersetzung kann auch als Chance genutzt werden und zwar immer dann, wenn Probleme klar dargelegt werden, die einem normalerweise nicht über die Lippen kommen. So können notwendige Veränderungen erkannt und angegangen werden, Ursachen für Unzufriedenheit gesucht und Lösungen gefunden werden. Eine gute Konfliktlösung führt zu einer besseren Arbeitsatmosphäre und zu besseren Arbeitsergebnissen, zudem lassen sie uns als Menschen reifen und lernen. Da sich Konflikte meist andeuten ist es sinnvoll die eigene Sensibilität in Hinsicht auf die Stimmung und das Verhalten der Kollegen zu schärfen. Gibt es verbale Attacken oder böse Blicke, spüren Sie Ablehnung, Feindseligkeiten oder meidet man Sie? Wenn Sie in der Lage sind die Anzeichen zu erkennen haben Sie die Möglichkeit sich vorzubereiten oder den Konflikt durch eine gezielte Aussprache zu vermeiden. Klassifizieren Sie für sich um was für eine Art Konflikt es sich handelt. Man unterscheidet zwischen Heißen und Kalten Konflikten während die Heißen Konflikte offensiv und sichtbar ausgetragen werden finden bei den Kalten Konflikten kaum spürbare Auseinandersetzungen statt. Solche Kalten Konflikte wachsen unterschwellig mit ihrer Dauer und können sich so zu einem Teufelskreis entwickeln, der nur schwer zu durchbrechen ist. Daher sollte es möglichst schnell zu einer Aussprache kommen.
Gelingen kann so ein konstruktives Konfliktgespräch allerdings nur wenn sich die Parteien ohne Wertung, Deutung oder Vorwürfen begegnen und ein offenes Gespräch über ihre Bedürfnisse und Wünsche führen. Daher ist es sinnvoll sich in Vorbereitung auf das Gespräch klar zu machen welche Rolle man selbst und die anderen Gesprächsteilnehmer während des Konflikts eingenommen haben. Generell unterscheidet man drei typische Rollen die unbewusst wahrgenommen werden:
- Der Täter, er klagt an, weist zurecht und übt wenig konstruktive Kritik
- Entwertet seine Gesprächspartner und macht ihn so zu Opfern
- Das Opfer, verteidigt sich, fühlt sich ungerecht behandelt
- Findet selten Lösungsvorschläge da sie meist mit sich selbst beschäftigt sind
- Senden bewusst oder unbewusst Signale an den Retter
- Der Retter, steht dem Opfer (auch ungebeten) bei und verteidigt ihn, gibt Tipps und Ratschläge
- Verstärkt dadurch die Rolle des Opfers
- Schürt neue Konflikte
Dadurch können Sie ihre Kommunikation bewusst und gezielt in eine andere Richtung lenken und Konflikte schneller lösen. Denn eine konstruktive Lösung kann nur gefunden werden ohne sein Gegenüber anzugreifen. Probleme werden gemeinsam gelöst: Alle Parteien übernehmen gemeinsam Verantwortung und suchen Seite an Seite nach einer Lösung.
Frei nach Albert Einstein: „Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
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